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Achtsamkeit
Bohm empfiehlt Achtsamkeit gerade auch in Bezug auf rationales Denken, damit bewusst werden kann, wie stark unser
Denken automatisiert und durch Gewohnheiten verzerrt ist. Um mit Achtsamkeit dem eigenen Denken auf die Spur zu kommen,
muss dieses verlangsamt werden, damit wir es beobachten können. Im Dialog kann das erreicht werden.
Artikulieren/Aussprechen
Artikulieren/Aussprechen heisst, die eigene Sprache zu finden und die eigene Wahrheit auszusprechen. Das bedeutet
auch, von sich zu sprechen und den Mut dazu aufzubringen, das zu sagen, was einem wichtig ist, auch wenn es erstmal
ins Unreine gesprochen wird. Dialog ist dann ein sicherer Raum, in dem ausprobiert werden kann, wie sich etwas
anhört und beim Aussprechen anfühlt.
Check In-Runde
In der Check In-Runde wandert der Redestein im Gegensatz zur eigentlichen
Dialogrunde von Hand zu Hand und diejenigen, die ihn in der Hand haben, sprechen ein paar Sätze.
Das hilft beim Ankommen und bei der gegenseitigen Kontaktaufnahme.
Check Out-Runde
In der Check Out-Runde verabschieden sich alle vom Dialog und schließen ihre Gedankengänge ab. Auch hier wandert der
Redestein von Hand zu Hand.
Container
Der Container ist der sichere Raum, in dem sich die Gruppe treffen kann. Dazu gehören neben Zeit und Ort auch die
Sicherheit, dass alle Teilnehmenden die Haltungen des Dialogs einnehmen, so dass alle ihre wirkliche Meinung sagen können
ohne Angst zu haben, dafür in irgend einer Weise sanktioniert zu werden.
Dialogbegleiter/in oder Helfende/r Begleiter/in
Eine helfende Begleiterin oder Dialogbegleiterin führt zu Beginn
in den Dialog ein. Sie achtet darauf, dass der Dialog ein Dialog bleibt. Sie ist keine Moderatorin, sondern mischt sich
nur ein, wenn grundlegende Prinzipien des Dialogs verloren gehen. Im Laufe der Dialogprozesse wird die Dialogbegleiterin
überflüssig.
Generativer Dialog
Das Thema des Dialogs entsteht von selbst. Das, was im Raum steht, kann aufgegriffen werden.
Unsere Erfahrungen sind, dass oft andere das sagen, was man selbst gerade sagen wollte. In dieser Gewissheit kann
man sehr entspannt zuhören und fühlt sich nicht unter Druck, die eigene Sicht der Dinge loszuwerden.
Klangschale
Mit dem Schlagen der Klangschale wird der Dialog begonnen und beendet. Auch kurze Pausen während des Dialogs
werden damit eingeläutet.
Haltung des Lernens, nicht des Wissens verkörpern.
Nur wer nicht schon "weiß", ist offen für Neues und hört genau zu.
Produktiv plädieren
Produktiv plädieren heißt, die eigenen Annahmen und Vorurteile offen zu legen
und die anderen zu bitten, dass sie mithelfen, andere Deutungen zu finden.
Redestein
Nur wer den Redestein hat, spricht, die anderen hören zu. Unterbrechen ist tabu und die Hand nach dem Redestein
auszustrecken und so den Redebeitrag der anderen abzuwürgen auch! In der Dialogrunde wird der Redestein
aus der Mitte aufgenommen und nach Beenden des Dialogbeitrags wieder dorthin
zurückgelegt.
Respektieren
Respektieren bedeutet, die Meinungen oder Ideen der anderen als genauso legitim anzuerkennen wie die eigenen.
Denn sie beruhen auf der je eigenen Lebenserfahrung, die jemand gemacht hat. Das bedeutet aber nicht, dass man
damit einverstanden sein muss! Dialog entsteht erst dann, wenn es eigene Standpunkte gibt, die erkundet werden.
Stillephasen im Dialog
Stille ist etwas, das im Dialog öfter auftaucht und zugelassen werden muss. In diesen Phasen entsteht oft
besonders viel an neuen Gedanken und Klärungen.
"Suspendieren" oder "In der Schwebe halten"
In der Schwebe halten bedeutet, die eigene Meinung so vorzutragen, dass die anderen nachvollziehen können,
wie sie zustande kam. Es bedeutet auch, so zu sprechen, dass deutlich wird, dass man nicht auf etwas Absolutem
beharren wird, sondern nach einer Erweiterung des eigenen Verständnisses und deshalb nach anderen
möglichen Positionen sucht.
Themenzentrierter Dialog
Beim themenzentrierten Dialog wird im Vorfeld ein Thema festgelegt.
Verlangsamung
Verlangsamung durch das Hinlegen und Wiederaufnehmen des Redesteins hilft,
einen Moment zwischen dem Reiz, etwas zu sagen, und dem Aussprechen selbst inne zu halten.
Dann bleibt nur das übrig, was man wirklich sagen will. So geschieht das Paradox, dass Dialog zwar verlangsamt,
der Prozess aber beschleunigt wird. Keine Angst vor Langsamkeit! Wir denken oft, dass wir mehr schaffen,
wenn wir schnell sind. Aber: "Der Langsamste,
der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch geschwinder als der, der ohne Ziel herumirrt."
(Gotthold Ephraim Lessing). Und ich meine, dass ein Meeting, bei dem mit der Absicht, wirklich zuzuhören
und die eigene Meinung in der Schwebe zu halten über eine Sache gesprochen wird, mehr bringt als zehn Meetings,
bei denen es um das Durchsetzen einer Position geht.
Zuhören
Zuhören heißt, nicht nur den anderen, sondern auch sich selbst zuzuhören. Welche Gedanken, Gefühle,
Assoziationen oder Bewertungen entstehen beim Zuhören? Um das wahrnehmen zu können, muss man dem anderen
mit allen Sinnen zuhören.
Seite zuletzt aktualisiert am 12. September 2008.